Meningoenzephalitis bei einem Ponywallach verursacht durch Halicephalobus gingivalis
(01.05.2011) S. REISER, B. SCHWARZ, A. GRUBER und R. van den HOVEN; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 114 - 118
Halicephalobus gingivalis ist ein freilebender Saprophyt der sowohl Equiden als auch Menschen befallen kann.
Ein 20jähriger Shetlandpony Wallach wurde wegen akuter Blindheit an der Veterinärmedizinischen Universität Wien vorgestellt.
Bei der Aufnahmeuntersuchung wurden neben der zentralen Blindheit auch weitere neurologische Ausfälle festgestellt. Eine in Kurznarkose durchgeführte Liquorpunktion ergab eine Meningitis.
Aufgrund der akuten Verschlechterung wurde das Pony euthanasiert. Bei der anschließenden Sektion wurden in mehreren Organen Granulome gefunden, deren histopathologische Untersuchung eine durch Halicephalobus gingivalis verursachte granulomatöse Entzündung ergab.
Die Diagnose "Halicephalobus gingivalis assoziierte Meningoenzephalitis" wurde gestellt.
Die Präsenz einer großen granulomatösen Masse im linken Vorhof sowie kleinerer Parasitengranulome in den Blutgefäßwänden der betroffenen Organe unterstützen die Theorie der hämatogenen Streuung des Parasiten.
Bei multifokalen zentralnervalen Symptomen sollte differentialdiagnostisch immer auch an eine hämatogene Streuung von Halicephalobus gingivalis gedacht werden.
www.wtm.at
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