Veränderung der Schrittparameter durch eine induzierte Stützbeinlahmheit bei Pferden im Trab auf einem Laufband
(15.07.2013) M. SCHWANDA and C. PEHAM; Wien Tierärztl Monat Vet Med Austria 100 (2013)
Ziel der Studie war es, den Einfluss einer induzierten Stützbeinlahmheit sowohl an einer Hinterals auch an einer Vorderextremität auf die Unterteilung der Schrittphasen zu untersuchen. Die Lahmheit wurde induziert mit Hilfe eines Spezialbeschlags nach MERKENS et al. (1988).
Material und Methode
Zwölf Pferde wurden im Trab auf einem Pferdelaufband untersucht. Es wurden mindestens zehn Bewegungszyklen in jedem Durchgang jeweils bei Pferden ohne Lahmheit, mit induzierter Lahmheit in zwei verschieden Graden (1/4 und 2/4 nach STASHAK, 1987) analysiert.
Die Bewegungsdaten wurden mit einem kinematischen System aufgezeichnet und die Lahmheit in Prozent der Asymmetrie der Kopf- und Kruppbewegung dokumentiert.
Jeder Bewegungszyklus wurde in eine kraniale und eine kaudale Phase durch die stützende Extremität eingeteilt. Die mittlere Schrittlänge, die Dauer des Bewegungszyklus, der mittlere Pro- bzw. Retraktionswinkel sowie die mittlere Differenz zw. kranialer und kaudaler Phasenlänge und Dauer wurden mit Hilfe einer ANOVA für wiederholten Messungen zw. den drei Gruppen (Lahmheit: 0/4, 1/4 und 2/4) verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Mit zunehmender Lahmheit nahm die Schrittlänge signi kant (p<0,01) ab, während Bewegungszyklusdauer, kraniale und kaudale Phase unverändert blieb.
Der Protraktionswinkel nahm signi kant ab bei induzierter Lahmheit an einer Hinterextremität, nicht jedoch an den Vorderextremitäten.
Die Ergebisse dieser Arbeit zeigen, dass eine Stützbeinlahmheit zu kürzeren und schnelleren Bewegungszyklen führt, die kraniale und kaudale Phase aber unverändert bleiben.