Lebens- und Futtermittel: Häufiger mit Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen

(30.03.2014) Weltweit lassen sich in gehandelten Lebens- und Futtermitteln immer häufiger sehr geringe Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen nachweisen. Dennoch ist die Anzahl der Fälle vergleichsweise gering. Das hat eine Untersuchung der Welternährungsorganisation (FAO) ergeben, für die Daten aus 75 Staaten ausgewertet wurden. 

Die Nachweisverfahren für gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen sind in den vergangenen Jahren immer sensibler geworden. Dennoch hatten 37 der 75 Länder kaum die Möglichkeit, auf gv-Pflanzen zu prüfen. Es fehlten beispielsweise geeignete Labore, Fachleute oder die notwendige Ausrüstung.

In 30 Ländern wurden gentechnisch veränderte Nutzpflanzen produziert - zu Forschungs- oder für kommerzielle Zwecke. In 17 Ländern gab es keine Vorgaben bezüglich Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit oder Umweltschutz für gentechnisch veränderte Organismen. 55 Staaten hatten eine Nulltoleranzgrenze für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Pflanzen. 

Zwischen den Jahren 2002 und 2012 waren in nur 198 Fällen geringe Gentechnik-Spuren zu finden - allerdings 138 davon in den Jahren 2009 bis 2012. Die beanstandeten Lieferungen stammten in erster Linie aus den USA, Kanada und China.

Bei der Einfuhr wurden die betroffenen Chargen meist an der Grenze zurückgewiesen, zerstört oder in das Exportland zurückgeschickt. Beanstandet wurden vor allem Leinsamen, Reis, Mais und Papaya, gefolgt von Tierfutter, Soja und Sojaerzeugnissen.

Die Anzahl der Fälle ist klein im Verhältnis zu den Millionen Tonnen von Futter- und Lebensmitteln, die jeden Tag gehandelt werden, erklären die Autoren. 

Auch in Europa erhalten Nutztiere in der Regel Futtermittel, die zumindest teilweise aus gentechnisch veränderten Pflanzen wie Soja oder Mais gewonnen werden. Zudem werden Zusatzstoffe und Enzyme in der Tiernahrung oft mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen produziert.

Auf diese Weise sind Fleisch, Milch und Eier zumindest indirekt mit der Gentechnik in Kontakt gekommen.

Heike Kreutz, aid.de



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