Tierernährung: Notwendige Futterinhaltsstoffe und unerwünschte Belastungen

(14.03.2006) Die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie veranstaltet ihre Jahrestagung 2006 an der Georg-August-Universität. Sie lädt dazu vom 21. bis 23. März 2006 in enger Zusammenarbeit mit dem Göttinger Institut für Tierphysiologie und Tierernährung ein.

Thema der Veranstaltung ist die Erforschung ernährungsphysiologischer Zusammenhänge in der gesamten Kette Futtermittel, Nutztier, Tierprodukt und Umwelt.

In insgesamt zehn Sektionen werden Schwerpunkte wie Vitamine, Futterzusätze oder Stoffwechselprozesse behandelt. Zu der Veranstaltung werden rund 300 Experten aus agrarwissenschaftlichen und veterinärmedizinischen Forschungseinrichtungen von Bund und Ländern erwartet. Im Rahmen der Tagung findet auch eine Akademische Feier der Fakultät für Agrarwissenschaften statt. Dabei werden mit den Henneberg-Lehmann-Preisen drei Auszeichnungen für herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Tiernährung vergeben.

"Zu einem Schwerpunkt in der ernährungsphysiologischen Forschung gehört die Frage nach Aufnahme und Verwertung lebensnotwendiger Futterinhaltsstoffe wie Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine im Tier. Ein weiteres wichtiges Forschungsfeld stellen physiologische Grundlagen produktbildender Prozesse wie Wachstum und Laktation dar", erläutert Dr. Frank Liebert, Professor für Tierernährung an der Universität Göttingen.

Eine der zehn Tagungssektionen beschäftigt sich außerdem mit unerwünschten Stoffen. Hier geht es unter anderem um den möglichen Übergang von Dioxinen in Kuhmilch und Rinderfett sowie um Untersuchungen zu BSE-Infektionen durch Futtermittelkontamination. Zusätzlich zu den Sektionsvorträgen und den begleitenden Posterpräsentationen ist ein Workshop zum Thema Ernährung und Fruchtbarkeit geplant.

In einem Übersichtsbeitrag geht es außerdem um Ernährungseffekte auf das Immunsystem. "In beiden Themenkomplexen sind interessante Bezüge zu aktuellen Problemen der menschlichen Ernährung zu erwarten", betont Prof. Liebert.

Die Henneberg-Lehmann-Preise gehen an Prof. Dr. Ortwin Simon (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Frieder Schwarz (Technische Universität München). Prof. Simon erhält die Auszeichnung des Jahres 2005 für seine international anerkannten Forschungen, mit denen er Gesetzmäßigkeiten des Proteinstoffwechsels und die Wirkungsmechanismen von Nahrungsfaktoren auf die Mikroorganismen-Populationen im Verdauungsapparat untersucht hat.

Der Preisträger 2006, Prof. Schwarz, wird für seine langjährigen Forschungen zur Ernährung von Wiederkäuern und Fischen sowie zur Futterbewertung ausgezeichnet. Den Förderpreis 2006 nimmt Privatdozentin Dr. Andrea Machmüller von der Universität für Bodenkultur Wien (Österreich) entgegen. Sie erhält diese Auszeichnung in Anerkennung ihrer international beachteten Forschungsarbeiten zur Beeinflussung der Methanbildung im Vormagensystem von Wiederkäuern. Hier hat sie auch die ökologischen Folgewirkungen analysiert.

Die Akademische Feier im 50. Jahr des Bestehens der Henneberg-Lehmann-Stiftung mit der Preisverleihung findet am Mittwoch, 22. März 2006, in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 18.00 Uhr.

Zur Begrüßung spricht Prof. Dr. Rainer Marggraf, Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität. Den Festvortrag im Anschluss an die Preisvergabe hält Prof. Dr. Hartwig de Haen von der Welternährungsorganisation in Rom (Italien). Er wird über "Globale Perspektiven der längerfristigen Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei Nahrungsmitteln" sprechen. Die Stiftung erinnert an Wilhelm Henneberg (1825 bis 1890) und Franz Lehmann (1860 bis 1942), zwei renommierte Vertreter der Göttinger Tierernährungswissenschaften und "Väter" dieses Forschungsgebietes.

Weitere Informationen zur Tagung können im Internet unter www.gfe-frankfurt.de/jahrestagung.html abgerufen werden.

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