Wilderer töteten die letzten 15 Nashörner in Mosambiks Limpopo Nationalpark

(29.04.2013) Wilderer haben mit Unterstützung von Rangern die letzten 15 Nashörner im mosambikanischen Limpopo Nationalpark getötet. Damit löschten sie die gesamte Population von ehemals mehr als 300 Tieren aus, die dort 2002 noch lebten, als der grenzübergreifende Große Limpopo Nationalpark eingerichtet wurde. Der Parkverwalter bestätigte, dass 30 Ranger angeklagt werden, in die Wilderei verwickelt zu sein.

IFAW „Es ist mehr als erschütternd, dass Ranger jetzt zum Feind geworden sind im Kampf zum Schutz der Nashörner“, so Robert Kless, Leiter der Wildtierhandelskampagne des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) in Deutschland. „Dass die gesamte Nashornpopulation eines so wichtigen Schutzgebietes ausgelöscht werden kann - und das mit Hilfe der Parkwächter - sagt alles über die tödliche Entschlossenheit der Wildtierhändler. Die Wilderer machen vor nichts Halt, um an ihre Beute zu kommen.“

Der Limpopo Nationalpark ist Teil des Großen Limpopo Nationalparks, der sich über Südafrikas Krügernationalpark, Mosambiks Limpopopark und dem Gonarezhoupark in Simbabwe erstreckt - insgesamt ein Gebiet von 35.000 Quadratkilometern.

Das südafrikanische Umweltministerium sagte gestern, dass der Krüger-Nationalpark weiterhin das am stärksten von der Nashornwilderei betroffene Gebiet sei. Seit Januar 2013 wurden dort von insgesamt 249 in Südafrika gewilderten Nashörnern 180 getötet. Letztes Jahr wurden 668 Nashörner in Südafrika abgeschlachtet.

Die größte Nachfrage nach Nashorn-Horn kommt aus Vietnam und Indonesien, wo es fälschlicherweise als Mittel gegen bestimmte Krankheiten benutzt wird.

Noch in diesem Jahr plant der IFAW in Zusammenarbeit mit INTERPOL eine Fortbildung für Mitarbeiter des Zolls und der Strafverfolgung von Wildtierhandelsverbrechen in Mosambik. Dieses Training ist Teil einer weltweiten Initiative zum Kompetenzaufbau in Ländern mit Wildtierhandelsproblematik. Seit 2006 hat der IFAW in Afrika, dem Mittleren Osten, Asien, Ozeanien und der Karibik mehr als 1600 Behördenmitarbeiter geschult.

„Der Wildtierhandel ist ein globales Problem und muss global angegangen werden“, so Kless weiter. „Die Länder, in denen gewildert wird, Transitstaaten und die Abnehmerländer müssen zusammenarbeiten und ihre Erkenntnisse teilen, wenn wir jemals die führenden Köpfe des illegalen Wildtierhandels unschädlich machen wollen.“



Weitere Meldungen

Südliches Breitmaulnashorn in Südafrika; Bildquelle: Nicole Wreyford unsplash

Afrikanische Nashörner besitzen Retroviren, die bei asiatischen Nashörnern und Verwandten nicht vorkommen

Nashörner sind in Afrika und Asien beheimatet und gehören zur Ordnung der Unpaarhufer, zu der auch die Pferde und Tapire gehören
Weiterlesen

Breitmaulnashorn Kalb 1 Stunde nach der Geburt im Salzburger Zoo; Bildquelle: Robert Hermes

Erste detaillierte Einblicke in den Geburtsvorgang bei Nashörnern verbessern Geburtsprognose, -begleitung und -hilfe in zoologischen Gärten

Wann genau kommt ein Nashornbaby zur Welt? Wie lange dauert die Geburt tatsächlich? Läuft der Geburtsvorgang normal ab oder ist Geburtshilfe notwendig?
Weiterlesen

Breitmaulnashornkuh Tamu mit dem Kalb

Große Freude über Nashornbaby im Zoo Salzburg

In den frühen Morgenstunden hat die 14-jährige Breitmaulnashornkuh Tamu am Mittwoch, den 3. Juni 2020, ein gesundes Kalb geboren
Weiterlesen

Breitmaulnashorn Tanda mit Ihrem neugeborenen Kalb; Bildquelle: Zoo Zürich, Sven Fässler

Breitmaulnashorn-Geburt im Zoo Zürich

Am 7. Mai 2020 hat sich in der Lewa Savanne im Zoo Zürich ein freudiges Ereignis eingestellt: ein Breitmaulnashorn kam zur Welt!
Weiterlesen

Nördliches Breitmaulnashorn; Bildquelle: Ami Vitale

Wissenschaftsteam erzeugt einen dritten Embryo - ein weiterer Schritt zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns

Im August 2019 hat das BMBF-geförderte „BioRescue Wissenschafts- und Naturschutzteam“ einen Meilenstein im Kampf gegen das Aussterben des Nördlichen Breitmaulnashorns erreicht
Weiterlesen

Tiere der untersuchten Population; Bildquelle: Robynne Prinsloo

Südliche Breitmaulnashörner sind durch Inzucht und die Fragmentierung ihrer Lebensräume bedroht

Die Fragmentierung der natürlichen Lebensräume durch Zäune und Siedlungen wird den Nashörnern zum Verhängnis. Sie verhindert eine natürliche Abwanderung aus dem Familienverband und führt zu Paarungen unter nahen Verwandten
Weiterlesen

Neue Testmethode verbessert Tuberkulose-Diagnose bei Nashörnern; Bildquelle: Jonathan Crackne

Neue Testmethode verbessert Tuberkulose-Diagnose bei Nashörnern

Krankheiten wie Tuberkulose können für Wildtiere eine große Herausforderung darstellen. Um epidemisches Ausbreiten zu verhindern oder einzelne Individuen hochbedrohter Arten zu behandeln, sind schnelle und zuverlässige Tests wichtig
Weiterlesen

WWF

WWF schickt Panzernashörner auf Reisen

Mitte April wurde in Nepal das erste von fünf Panzernashörnern aus einem Schutzgebiet mit stabilem Bestand in einen neu gegründeten Nationalpark umgesiedelt
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen