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Goldschakal Maj
Jennifer Hatlauf (BOKU Wien)
Allgemein

Goldschakalprojekt: Goldschakal Maj liefert der Forschung einzigartige Daten über seine weite Reise

Nicht nur in Österreich, auch allerorts in ganz Europa tauchen seit einigen Jahren neue Nachweise von Goldschakalen auf. Warum das so ist, wird heiß diskutiert und ist Gegenstand der Forschung.

. . .

Durch den großen Einsatz von Wissenschaftler*innen und Jäger*innen aus Slowenien und Österreich gelang eine kleine Sensation: Maj wurde mit seiner Partnerin und dem gemeinsamen Nachwuchs gesichtet und liefert neue Erkenntnisse und Einblicke in sein Leben auf Wanderschaft.

Goldschakale sind kleine Hundeverwandte, die sich in den letzten Jahrzehnten auf natürliche Weise in Europa ausbreiten. 

Anfang des Jahres sorgte ein Exemplar, ein junger Rüde, der den Namen Maj erhalten hatte, für eine kleine wissenschaftliche Sensation und mediales Aufsehen: Das im Rahmen eines Forschungsprogramms in Slowenien eingefangene Tier war mit einem Sender versehen worden, um mehr über die noch wenig bekannten Bewegungsmuster dieser Art zu erfahren.

Ein Goldschakal auf dokumentierter Wanderschaft – erstmals in Österreich

Das Erstaunen war groß, als Maj plötzlich sein Herkunftsgebiet verließ und sich auf eine weite Reise aufmachte. 

„Das ist ein ganz typisches Verhalten von Goldschakalen, wenn sie geschlechtsreif werden. Da suchen sie dann nach einem eigenen Territorium und einem Partner beziehungsweise einer Partnerin“, erklärt Dr.in Jennifer Hatlauf (BOKU University) vom Projekt Goldschakal in Österreich.

Dr. Hubert Potocnik (University of Ljubljana, Biotechnical Faculty), der Maj in Slowenien besendert hatte, erklärt: „GPS-Tracking von Individuen wie Maj zeigt die schnelle Ausbreitungsfähigkeit in menschlich geprägten Landschaften und Wäldern. Vor allem wird deutlich, dass große Barrieren wie Flüsse, Autobahnen und Gebirgszüge kaum Hindernisse darstellen. 

In Kombination mit seiner Anpassungsfähigkeit an die Klima- und Landschaftsveränderungen erklärt dies die bisherige rasche Ausbreitung von Goldschakalen in Europa, die sich auch in Zukunft auf neue unbesetzte Gebiete ausweiten könnte.“

Durch Berg und Tal

Die Forscher*innen staunten in diesem Fall aber nicht schlecht: Seine Reise führte Maj über hohe Berge und durch tiefe Täler, er überquerte Länder- und Staatsgrenzen bis weit nach Österreich. 

Für die Wissenschaft war dies ein großer Glücksfall, war dies doch das erste Mal in der Geschichte, dass ein besendertes Tier hierzulande unterwegs war und wertvolle Informationen über das Verhalten dieser Art lieferte.

Teilweise legte das Tier viele Kilometer am Tag zurück – bis seine Reisegeschwindigkeit plötzlich abnahm. Die Daten legten nahe, dass er schließlich in einem Gebiet der Hohen Tauern ein neues Zuhause gefunden hatte. 

Die Forscher*innen konnten daraufhin die Gegend genauer untersuchen und tatsächlich funktionierte es zum ersten Mal seit seinem Aufbruch aus Slowenien, Bilder von Maj aufzunehmen.

Lange Reise mit Happy End

Bald zeigten diese Fotofallenbilder den Grund, wieso Maj seine „wilde Reisezeit“ beendet und gerade dort sesshaft geworden war: Er war nicht mehr allein, sondern hatte eine Partnerin gefunden. 

Seine österreichische „Braut“ erhielt den Namen Emma – so wie bei Majs eigener Namensgebung, wurde auch sie nach dem Kind eines engagierten Projektpartners benannt, der die bisher eindrucksvollsten Videos und Fotos erhaschen konnte.

Der Wert für die Wissenschaft ist enorm, da die tatsächlichen Vorgänge bei der Ausbreitung von Goldschakalen bisher nur wenig und kaum in der hier vorliegenden Datenfülle dokumentiert werden konnten.

Doch kurze Zeit später verschwand Emma wieder und die Forscher*innen rätselten, was passiert sein könnte. War ihr etwas zugestoßen oder musste Maj doch noch weitersuchen? Schließlich brachten erneut Fotofallenbilder nach einigen Wochen die Aufklärung: Sie zeigten Maj und Emma wieder gemeinsam – und dazu noch ihre beiden Jungtiere!

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